Die Welt
Auszug aus dem Orandârion; Buch I; Sinne und Monde
Gòltherar, der Drachenmond, mit dem Leib des Ungetüms
Er war der Hauch des Anbeginns, der Geruch der neugeborenen Welt: stark und rein.
Doch aus dem Duft des Ursprungs erhob sich Zorn, brennend und verzehrend –
die Qual der Schwäche, das Klagen des Zurückbleibens.
Elymhalor, der Seelenmond, Wanderer des Jenseits
Er war der Laut der Vollendung, der Klang der vollkommenen Harmonie.
Doch aus dem Gesang erwuchs Gier, unstillbar und herrisch –
alles Lied an sich zu reißen, kein Schweigen mehr zu dulden.
Vitarnya, der Wächtermond, schimmernder Bewahrer der Zukunft
Er war der Blick der Schöpfung, herrlich wie das vollendete Licht.
Doch aus der Verzückung erhob sich Hybris –
Stolz, sich selbst zum Maß aller Dinge zu setzen.
Ânimhâr, der Dämmerungsmond, der verborgene Riese
Er war die Süße des Lebens, Geschmack von Fülle und Fruchtbarkeit.
Doch aus dem Genuss erwuchs Trauer, dunkel und tief –
denn kein Wesen war, mit dem er geteilt werden konnte.
Mahltrak, der Königsmond, der gefallene Herrscher
Er war das Empfinden der Vielfalt, grenzenlos, innig und weit.
Doch aus der Empfindung erwuchs Schmerz –
die Bürde, die eigene Vergänglichkeit zu erkennen.
Häufig gestellte Fragen

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