Die Welt
Geschichte und Kriege
Aspis – das geeinte Reich des Ostens
Einst war Aspis kaum mehr als ein Flickwerk zersplitterter Fürstentümer, ein loser Bund rivalisierender Geschlechter, die sich in endlosen Zwisten ausmergelten. Doch als Faragos Krieg gegen die östliche Provinz Raudralis führte, erhob sich der Hohe Rat – eine Versammlung der mächtigsten Adelsfamilien, geeint unter einem Banner. In größter Not gelang es ihnen, die Invasoren zurückzuschlagen und einen Frieden zu erringen, der bis heute Bestand hat.
Seither wuchs Aspis zu einem Reich der Ordnung, gelenkt vom Rat aus Manha Khalran. Unter dem Licht Vitarnyas blühte sein Volk auf, Handel und Kunst entfalteten sich, und aus dem Chaos wurde Beständigkeit. Doch als das Strahlen des Wächtermondes zu schwinden begann, entsandte der Rat seine Pioniere hinaus auf die hohe See, um Kunde und Erklärung zu suchen.
Während Aspis in sich gefestigt blieb und Kultur wie Macht aus seiner Hauptstadt erblühten, verlor sich Faragos im steten Ringen mit dem kriegerischen Nìvûrath – ein Spiegelbild zweier Völker, die denselben Frieden teilten und doch so unterschiedliche Wege gingen.
Faragos – der östliche Inselstaat
Seit Jahrhunderten herrscht das Geschlecht der Aramish über Juhr Emiq, die stolze Hauptstadt der Seefahrer. Faragos, reich an Schiffen und Kriegskunst, ist ein Land der Händler und Eroberer, dessen Warenströme in alle Himmelsrichtungen fließen. Der Krieg mit Aspis und der mühsam errungene Frieden forderten einen hohen Preis, und doch steht Faragos heute unter dem Segen Vitarnyas als Verbündeter im Bund der Mächte.
Doch die See kennt keinen Frieden. Immer wieder prallen die Flotten Nìvûraths und Faragos in wütenden Gefechten aufeinander. Plündernde Scharen aus dem hohen Norden überfallen die faragonischen Siedlungen an den Küsten Nìvûraths, und das Rauschen der Wogen trägt den Klang drohender Schlachten. Noch blieb die große Invasion aus, wie sie einst Pangeras verheerte. Doch Faragos ist gewappnet: Die Schatzkammern des Königshauses sind mit Gold gefüllt, seine Heere zahlreich, seine Flotten schlagkräftig – ein Reich, das in jedem Krieg gefürchtet werden muss.
Pangeras – der Inselkontinent im Süden
Im Südwesten, jenseits des Meeres, liegt Pangeras, ein Land von stolzer Schönheit und blutgetränkter Geschichte. Schon lange vor den Tagen des Großkönigs Duvall zerfleischten sich seine Familien in Krieg und Intrige, bis die Jahrhunderte Sieger und Besiegte hervorbrachten. Schließlich waren es die Duvall, die die Großen Geschlechter einen und in den Krieg gegen die Invasion der Nivoräer führten. Der Feind aus dem Land jenseits des Ozeans wurde vernichtend geschlagen, und in jenen Tagen erhob sich die Ruinenstadt Aschenfall zu neuem Glanz – zum Herrschaftssitz der Könige.
Doch die Linie Kronos Duvalls erlosch im eigenen Versagen, und der Bürgerkrieg zerfraß das Reich wie eine Wunde, die nicht heilt. Heute sind es die Diamahr des Nordens und die Redrogarth des Südens, die im Schatten des Drachenmondes um die Krone und um die Hauptstadt ringen.
So lebt Pangeras in ständiger Erwartung: der Rückkehr einer neuen Herrschaft – oder des endgültigen Untergangs.
Nìvûrath – das Reich der ewigen Dämmerung
Von allen Reichen Âelvarhûls ist Nìvûrath das weitläufigste. Seine Grenzen reichen weit hinter die gezackten Kämme des Grenzwalls bis in jene endlosen Ebenen, die man das Land der ewigen Dämmerung nennt. Einst war es ein Reich der Zersplitterung, in Fürstentümer geteilt, die sich in Blutfehden und Zwietracht erschöpften. Kein Banner wehte lange und kein Herrscher hielt die Zügel für mehr als eine Handvoll Jahre.
Doch mit dem Aufstieg Cins, dessen Leben unnatürlich lange währte, kam ein neuer Geist über Nìvûrath. Unter seiner Hand vereinte sich das Land, und aus den Trümmern der Zwietracht erwuchs eine Macht, die ihre Zähne in die Nachbarn schlug. Faragos, Brênur und vor allem Pangeras erlitten den Stahl und die List der Nivoräer, und auch wenn Cin beide Kriege verlor – den verheerendsten unter dem Schein des Drachenmondes – so hielt er sich in seiner Feste am Fuße der Sturzbachspitze verborgen, bis die Zeit ihn von Neuem rief.
Vor drei Jahrzehnten wandte er sich gen Westen und überfiel Brênur. Weite Lande fielen seinem Heer zu, Grenzfestungen wuchsen aus dem Boden. Doch die Wälder waren den Verteidigern treu, und ihr unwegsames Terrain verhinderte die völlige Unterwerfung.
Heute aber richtet Cin seinen Blick auf Aspis. Dort kämpft er weniger mit Schwertern als mit List, weniger mit Heeren als mit Schatten. In seinem Einfluss gedeiht die Saat von Zwietracht und Verrat, und eine Bedrohung wächst, die kein Grenzwall aufhalten kann.
Dhûrn – das wilde Grenzreich
Zwischen den Reichen Aspis und Nìvûrath erhebt sich der mächtige Grenzwall, ein Gebirge von solcher Wucht, dass seine Gipfel den Himmel selbst zu berühren scheinen. In seinen Furchen, Klüften und Pässen liegt das raue Land Dhûrn, ein Reich der Kälte und des unbeugsamen Stolzes. Hier hausen die Barbarenstämme, deren Blut so alt ist wie der Stein, in dem ihre Hütten wurzeln.
Nur selten eint sie ein gemeinsamer Wille – doch wenn Fremde wagen, ihre Berge zu bezwingen, rotten sie sich zusammen und schlagen zurück wie ein Sturm. Geschickt im Handwerk, zäh im Widerstand, ungezähmt im Geist – so kennt man die Dhûrner, die Hüter der uralten Pfade, über die kaum ein Händlerzug ungeschoren gelangt.
Seit den frühesten Tagen wählten die Aspier den Seeweg, um Märkte und Reichtümer jenseits des Grenzwalls zu erreichen. Schneller, sicherer, weniger verlustreich. So blieb Dhûrn ein Bollwerk, das zugleich Schutz wie Bedrohung bedeutet – ein Reich, das keine Krone beugt und nur dem eigenen Gesetz folgt.
Brênur – die Waldlande des Westens
Im Westen Âelvarhûls breiten sich die endlosen Wälder Brênurs aus, geheimnisvoll und unergründlich wie der Hüter Ânimhâr selbst.
Einst fielen die Heere Nìvûraths aus dem Osten ein, und ein blutiger Krieg verschlang die Lichtungen und Flüsse. Erst durch das Eingreifen Hrimdalls kam der Strom der Invasoren zum Stehen, und Brênur behauptete sein Reich unter den Bäumen.
Heute meiden die Völker der Wälder den Umgang mit Fremden. Sie leben verstreut in Fürstentümern, deren Könige sich mehr den Jagdgründen als den Thronsälen verpflichtet fühlen. In Brênur gilt nicht das Gewicht des Goldes, sondern der Pfeil im Flug, das Lied der Bäume und die Treue der Clans.
Reisende berichten von Nebel, der wie silberne Schleier über den Kronen ruht, und von Städten, die in das Herz uralter Eichen geschlagen sind. Ein Reich, das sich der Welt entzieht – und doch in seinen Schatten wachsam verharrt.
Hrimdall – das Reich der Klans im Nordwesten
Jenseits von Nìvûrath, dort, wo die Winde von Ânimhâr das Land mit eisigem Atem peitschen, liegt Hrimdall. Ein Reich aus Bergen und Tälern, von langen Wintern und kurzen, kostbaren Sommern gezeichnet. Hier leben die Klans, zäh und unbeugsam, vereint nur im Kampf gegen den Fremden – und entzweit, sobald der Friede herrscht.
Die Männer und Frauen Hrimdalls gelten als die härtesten Krieger des Kontinents. In ihren Hallen lodern die Feuer hoch, und uralte Lieder erzählen von Blutfehden, die Generationen überdauern. Die Felsen sind reich an Erz, doch es ist der Mut der Menschen, der den wahren Schatz des Nordwestens bildet. Es heißt, dass selbst die Graue See ihr Wispern nur gedämpft an die Klippen Hrimdalls trägt – so unbeugsam sind dessen Bewohner.
Und doch: so sehr die Klans in Kämpfen gegen äußere Feinde glänzen, so sehr zerreiben sie sich in endlosen Rivalitäten. Ein Reich ohne einen König, ein Land voller Helden – und voller Unruhe.
Häufig gestellte Fragen

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